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YouTube verschärft seinen Kurs im Kampf gegen Werbeblocker, denn immer mehr Nutzer berichten aktuell von Warnmeldungen und blockierten Videos, wenn sie versuchen, Werbung mit Tools wie uBlock Origin zu unterdrücken. Selbst langjährig etablierte Erweiterungen werden offenbar mittlerweile zuverlässig erkannt. Besonders auffällig ist, dass auch der Firefox-Browser zunehmend betroffen ist – eine Plattform, auf der viele bislang noch unbehelligt Inhalte konsumieren konnten.
Der Konzern verfolgt dabei eine klare Strategie: Wer Inhalte sehen will, soll Werbung akzeptieren oder auf das kostenpflichtige YouTube Premium wechseln. Die Nutzung eines Werbeblockers führt inzwischen immer häufiger dazu, dass Videos überhaupt nicht mehr starten. Auf Plattformen wie Reddit mehren sich daher die Erfahrungsberichte frustrierter Nutzer, die auf bekannte Blocker gesetzt hatten und nun ausgesperrt werden. Damit erreicht die Auseinandersetzung zwischen YouTube und der Adblock-Community eine neue Eskalationsstufe.
Ein Workaround kursiert dennoch in der Community. Nutzer, die Videos über die "Einbetten"-Funktion öffnen, können diese in vielen Fällen ohne Werbung anschauen. Ob dieser Trick jedoch dauerhaft funktioniert, bleibt fraglich. Viele Nutzer hoffen derzeit auf ein Update von uBlock-Origin-Entwickler Raymond Hill, das die Erkennung umgehen könnte.
Auch rechtlich sorgt YouTubes Vorgehen für Diskussionen. Datenschützer bemängeln, dass die Erkennung auf den Endgeräten der Nutzer stattfinden könnte, was im Widerspruch zu geltendem europäischem Datenschutzrecht stehen würde. YouTube selbst weist die Vorwürfe zurück und erklärt, die Werbeblocker-Erkennung erfolge serverseitig. Einen öffentlichen Nachweis für diese Aussage gibt es bisher allerdings nicht.
Noch ist unklar, ob die neuen Maßnahmen weltweit gelten. Derzeit konzentrieren sich die Berichte vor allem auf Nordamerika. In Europa scheint die Situation bislang ruhiger zu sein – doch das könnte sich schnell ändern, sollte YouTube die strengeren Maßnahmen global ausrollen.