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Auch Noctua ist wieder auf der Computex zugegen und wagt in diesem Jahr den lang erwarteten Einstieg in den Markt für All-in-One-Wasserkühlungen. Daneben zeigte der österreichische Kühlerspezialist, bislang vor allem für leise und leistungsstarke Luftkühler bekannt, auch ein Demo-Exemplar seiner noch in Entwicklung befindlichen Phasenwechsel-Kühlung sowie ein Gehäuse, das in Zusammenarbeit mit Antec entstanden ist.
Die vorgestellte AiO-Kühlung setzt anstelle einer Eigenentwicklung auf die aktuelle Asetek-Plattform G8 V2, versehen mit eigenen Anpassungen. Zentraler Fokus liegt dabei auf der Akustik. So wird die Pumpeneinheit, traditionell die Hauptquelle störender Geräusche bei AiO-Kühlern, mit einer dreilagigen Schallisolierung sowie einem integrierten Massedämpfer versehen. Ziel ist eine erhebliche Reduktion von Vibrationen und Betriebsgeräuschen.
Auf ein Display verzichtet Noctua indes, weil sich in Testszenarien gezeigt hat, dass AiO-Kühlungen mit Display durchweg lauter im Betrieb agieren als ohne. Hingegen lässt sich der Pumpendeckel mit einem eigenen 80-mm-Lüfter aufrüsten, welcher magnetisch befestigt wird. Dieser soll gezielt Komponenten wie die Spannungsversorgung des Mainboards, den Arbeitsspeicher und M.2-SSDs mit Frischluft versorgen, die durch den AiO-Umbau nicht mehr direkt vom CPU-Lüfter profitieren. Die Markteinführung der neuen AiO-Serie ist für das erste Quartal 2026 geplant. Konkrete Preise nennt Noctua bislang nicht.
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Ebenfalls zusehen war ein Prototyp der eigens entwickelten Phasenwechsel-Kühlung mit dem Projektnamen "Thermosiphon". Laut Noctua ist diese zwar bereits funktionstüchtig, aber noch nicht serienreif. Beim Thermosiphon handelt es sich um ein geschlossenes, passives Kühlsystem ohne bewegliche Teile, das über Verdampfung und Kondensation eines speziellen Kühlmittels funktioniert.
Die Herausforderung bei diesem Ansatz liegt in der ungleichmäßigen Hitzeverteilung moderner Chiplet-Prozessoren, die punktuell so viel Energie abgeben, dass das Kühlmittel an diesen Hotspots zu schnell verdampft. Dies kann zum sogenannten Leidenfrost-Effekt führen, bei dem die Flüssigkeit auf einem dünnen Dampfpolster schwebt und die Wärmeübertragung stark sinkt. Noctua testet daher seit Monaten unterschiedliche Kühlergeometrien, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Bislang gibt es jedoch noch keine Lösung, die zuverlässig für alle High-End-Chiplet-CPUs geeignet ist.
Ziel bleibt es, eine All-in-One-Kühllösung zu entwickeln, die komplett ohne bewegliche Teile auskommt und dabei auch die Kühlleistung aktueller AiOs erreicht. Der Thermosiphon ist damit eine Vision, die die Vorteile passiver Systeme mit der Leistungsfähigkeit aktiver Lösungen vereinen will.
Ebenfalls zu sehen war Noctuas erstes Gehäuse, das in Zusammenarbeit mit Antec entstand. Als Grundlage dient dabei das Antec Flux Pro, das Noctua weiter modifiziert hat, um ein Maximum an Kühlleistung zu erzielen. Dabei liegt der Fokus vor allem auf einem geringen Drehzahlbereich der Lüfter, um neben einem Maximum an Kühlung auch eine geringe Geräuschentwicklung realisieren zu können.