Werbung
Bei Intel gibt es zur Computex Neuigkeiten bei den Grafikkarten, aber nicht wie vermutet im Consumer-Bereich und nicht in Form einer stärkeren GPU, stattdessen wird die Arc-Pro-Serie von der Alchemist- auf die Battlemage-Generation überführt. Vorgestellt werden die Arc Pro B50 und B60 auf Basis der BMG-G21-GPU mit bis zu 20 Xe2-Kernen.
Das Hauptaugenmerk liegt auf dem größeren Grafikspeicher. Die Arc Pro B50 wird 16 GB haben, bei der Arc Pro B60 sind es 24 GB. An der Auslegung der BMG-G21-GPU kann Intel nichts ändern, dies ist das Maximum dessen, was man für diese Generation als wirtschaftlich sinnvoll ausgerufen hat. Eine größere Battlemage-GPU wird es offenkundig nicht mehr geben, auch wenn sich die Gerüchte diesbezüglich hartnäckig halten.
Die beiden vorgestellten Grafikkarten sollen einerseits in Grafik-Workstations eingesetzt werden (dies gilt besonders für die Arc Pro B60) als auch im Inferencingbereich für KI-Anwendungen. Gegen Ende des Jahres will Intel auch das Edge-Segment adressieren – in welcher Form und mit welcher Hardware dies geschieht, ließ Intel jedoch offen.
Kommen wir nun zu dem, was in Form neuer Hardware vorgestellt wurde:
Arc Pro B50 | Arc Pro B60 | |
GPU | BMG-G21 | BMG-G21 |
Xe2-Kerne | 16 | 20 |
XMX-Engines | 128 | 160 |
Grafikspeicher | 16 GB | 24 GB |
Speicherinterface | 128 Bit | 192 Bit |
Speicherbandbreite | 224 GB/s | 456 GB/s |
FP8-Rechenleistung | 170 TOPS | 197+ TOPS |
Anbindung | PCIe 5.0 x8 | PCIe 5.0 x8 |
TDP | 70 W | 120 bis 200 W |
Preis | 299 US-Dollar | ab 500 US-Dollar |
Die Arc Pro B60 verwendet die BMG-G21-GPU im Vollausbau mit 20 Xe2-Kernen. Bei der Arc Pro B50 kommt nicht wie bei der Arc B570 die beschnittene GPU mit 18 Xe2-Kernen zum Einsatz, sondern es erfolgt eine weitere Reduzierung auf 16 Xe2-Kerne. Entsprechend der Ausbaustufe der GPU sehen wir 160 XMX-Einheiten für die Arc Pro B60 und 128 XMX-Einheiten für die Arc Pro B50.
Bei der Arc Pro B60 sind die 24 GB GDDR6 über ein 192 Bit breites Speicherinterface angebunden und kommen auf eine Speicherbandbreite von 456 GB/s. Für die Arc Pro B50 reduziert Intel das Speicherinterface auf 128 Bit und kommt dementsprechend mit 224 GB/s auf eine reduzierte Bandbreite. Die Arc Pro B50 kommt mit einer TDP von 70 W ohne eine zusätzliche Stromversorgung aus. Für die Arc Pro B60 überlässt Intel den Partner eine gewisse Auslegungsmöglichkeit von 120 bis 200 W.
Die theoretische Rechenleistung der Arc Pro B50 liegt bei 170 TOPS. Mit 197+ TOPS fällt die der Arc Pro B60 aber gar nicht so viel höher aus. Die Effizienz bei 70 W ist demnach deutlich besser, als die größere GPU bei 120 W und mehr zu betreiben. Dieses Verhalten der GPUs kennen wir bereits. Die Arc Pro B60 dürfte vor allem durch ihren größeren Speicher attraktiv sein.
Preislich wird sich die Arc Pro B50 bei 299 US-Dollar bewegen und stellt damit einen interessanten preislichen Einstieg dar. Intel wird ein Referenzmodell der Arc Pro B50 anbieten, will sich aber auch anschauen, ob es Sinn macht, das Design den Partnern anzubieten. Bei der Arc Pro B60 hingegen werden ausschließlich die Partner entsprechende Modelle auf den Markt bringen. Hier findet dann die entsprechende Auslegung mit 120 bis 200 W statt – je nach Kühlung. Eine Dual-GPU-Karte von Maxsun gibt es ebenfalls. Ab 500 US-Dollar sollen die Modelle der Arc Pro B60 kosten.
Da Intel für die BMG-G21-GPU nur ein PCI-Express-Interface mit acht Lanes vorgesehen hat, sind sowohl die Arc Pro B60 als auch die B50 über PCIe 5.0 x8 angebunden. Über das PCI-Express-Interface erfolgt die Kommunikation von bis zu acht Arc-Pro-GPUs miteinander. Einen Interconnect wie NVLink bei NVIDIA hat Intel an dieser Stelle nicht. Systeme mit bis zu acht Arc-Pro-Karten bezeichnet Intel als Projekt Battlematrix. OEMs und SIs können entsprechende Systeme auf den Markt bringen.
Mit Blick auf die von Intel präsentierten Benchmarks tritt die Arc Pro B50 gegen NVIDIAs A1000 auf Basis der Ampere-Architektur an. Auch einen Vergleich zu Alchemist-Generation macht Intel. Sowohl in der Grafik- wie auch bei der Inference-Leistung soll die Arc Pro B50 signifikante Geschwindigkeitsvorteile haben.
Für die Arc Pro B60 sieht Intel die RTX 2000 ADA mit 16 GB und die GeForce RTX 5060 Ti mit ebenfalls 16 GB als Gegenspieler. Je nach Wahl der Modelle stellen die 24 GB der Arc Pro B60 aber einen laut Intel signifikanten Vorteil dar, denn auf den anderen Karten können die größeren Modelle nicht komplett in den Grafikspeicher geladen werden.
Die Möglichkeit, bis zu acht Intel-Arc-Pro-GPUs in einem System zu betreiben, sieht Intel als einen großen Vorteil, den zumindest die GeForce-Karten und die kleinen professionellen RTX-Pro-Modelle nicht bieten.
Hardware jetzt, Software-Ausbau über die kommenden Monate
Die neuen Arc-Pro-Karten sollen in den kommenden Wochen in Form erster Samples ausgeliefert werden. Ab dem dritten Quartal erfolgt dann die generelle Verfügbarkeit. Über diesen Zeitraum wird Intel weiter am Treiber arbeiten, denn ab sofort wird es nur einen Baseline-Treiber für Windows und Linux geben. Dieser Treiber ermöglicht unter anderem die Kommunikation über PCI-Express zwischen den Karten – etwas was die Arc-Battlemage-Karten im Endkundenbereich nicht können. Der Pro-Treiber schaltet diese Funktion frei.
Über die kommenden Monate findet dann der Ausbau der Funktionen statt. Die Virtualisierungsfunktionen SRIOV und VDI sind dabei von besonderer Bedeutung.
Partner zeigen erste Karten
Auf der Computex gab es die ersten Karten zu sehen. Diese kommen in verschiedenen Ausführungen von ASRock, Gunnir, Maxsun, Sparkle, Onix, Senao und Lanner.
Einige Modelle sehen einer Intel-Arc-Lösung für den Desktop sehr ähnlich. Das Modell der Arc Pro B60 von Lanner ist einer Limited Edition von Intel nicht ganz unähnlich.
Viele der gezeigten Karten sind für das Workstation-Segment typisch im Blower-Design ausgelegt. An dieser Stelle sei auf die Dual Turbo von Maxsun verwiesen, die ihren Namen nicht aufgrund zweier verbauter Lüfter hat, sondern Maxsun bringt gleich zwei Battlemage-GPUs auf einem PCB unter. Da jede GPU ohnehin nur acht PCI-Express-Lanes verwendet, kann Maxsun die jeweils acht Lanes pro GPU auf dem Steckplatz zusammenführen. Damit wäre das Geheimnis rund um eine Dual-GPU-Karte von Intel geklärt.